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„Süßes oder Saures“

DSP-Kurs 11 tritt bei der Theaterwerkstatt im Scharoun Theater auf

Im Darstellenden-Spiel-Kurs des 11. Jahrgangs von Frau Stockhaus hatten wir die tolle Chance, an der Theaterwerkstatt im Scharoun Theater teilzunehmen, die am 06.06.2025 stattfand. Unser Projekt begann zu Beginn des Schuljahres ganz klein – mit unseren eigenen Ideen und ersten Improvisationen. Daraus entwickelten wir unser eigenes Stück mit dem Titel „Süßes oder Saures“.

Es erzählt von Kindern, die sich alleingelassen fühlen, von Erwachsenen, die die Kontrolle verlieren, und von Gangstern, die alles bestimmen wollen und falsche Versprechungen machen. Gibt es da noch eine Instanz, die für Recht und Ordnung sorgen kann? Dabei geht es um schwierige Themen wie Armut, Gewalt, Drogen und Ungerechtigkeit in der Gesellschaft. Alle Szenen haben wir selbst geschrieben und mit Musik, Bewegung und Chortexten ergänzt. Die Proben waren manchmal anstrengend, aber auch sehr lustig. Am Ende entstand ein kleines Stück, das wir bei der Theaterwerkstatt präsentieren wollten.

Am Dienstag vor dem Auftritt war es dann so weit: Stellprobe auf der Hinterbühne des Scharoun Theaters! Es war beeindruckend, plötzlich mit Profi-Licht und rund 200 leeren Stühlen konfrontiert zu sein. Die sehr große Bühne wirkte dadurch viel realer, und die Atmosphäre war intensiv. Besonders spannend war, dass es Verantwortliche für das Licht gab – das hat viel zur Stimmung beigetragen. Eine Person gab klare Anweisungen zum Skript, damit alles reibungslos ablief. Auch Ton und Musik wurden professionell von den Tontechnikern des Theaters betreut, was unser Stück richtig lebendig machte. Man spürte förmlich, wie aus einer Probe langsam eine echte Aufführung wurde. Die Technik hat das Stück auf ein ganz neues Level gebracht: Der Gangster hinten auf der dunklen Bühne im Spot wirkte dadurch noch verzweifelter, oder das dunkelschlierige Licht machte die Drogenszene richtig unheimlich. Es war aufregend zu sehen, wie ernsthaft alles vorbereitet wurde. Wir haben uns plötzlich wie echte Schauspieler und Schauspielerinnen gefühlt. Die Stellprobe hat die Vorfreude auf die Aufführung geweckt!

Am Freitagvormittag, dem 06. Juni, waren dann fünf weitere Wolfsburger Schulen zur eigentlichen Theaterwerkstatt angemeldet, um Kostproben aus ihren DSP-Kursen und AGs zu präsentieren. Nach perfekt choreografierten Ausschnitten aus dem Musical „U-Bahn-Odyssee“ des Phoenix Gymnasiums – samt Lifeband und aufwändigem Bühnenbild – stieg unsere Aufregung, zumal wir spontan mit reduzierter Besetzung sehr viel improvisieren mussten. Trotz kleiner Pannen beim Einsatz der Musik saßen gleich zu Beginn die ersten Lacher, als unsere Umdichtung des Tasse-Kaffee-Songs das Publikum zunächst irritierte, dann aber offenbar amüsierte. Dafür wurde es von einem unserer Gangster spontan kritisiert. Dass sich die Rechtsvertreter am Ende nicht alles gefallen ließen und eine schärfere Gangart androhten, wurde deutlich. Endlich Applaus!

Wir hatten es geschafft. Jürgen Beck-Rebholz, der Leiter des Jungen Theaters, brachte es in seinem Feedback zu unserem Stück auf den Punkt: „Das hier ist Mannschaftssport. Ihr habt das herausgerissen, indem ihr den Mut hattet, trotzdem aufzutreten, das Ding zu zeigen, ganz viel zu improvisieren und die Lücken, die die anderen gelassen haben, auszufüllen…“

Stimmen aus dem DSP-Kurs: „Der Tag in der Theaterwerkstatt war ein sehr interessanter Tag, da man viele verschiedene DSP-Kurse gesehen hat, welche interessante und anspruchsvolle Stücke präsentiert haben.“ „Die anderen Gruppen haben mich fasziniert. Besonders die Tanzchoreografien der Musical Company Fallersleben fand ich sehr beeindruckend, da die ganze Atmosphäre magisch war und die Gruppe einen richtig mitgenommen hat.“ „Es hat Überwindung gekostet, das eigene Stück vorzustellen, aber am Ende waren wir alle stolz.“
(T.B., O.A., sh)
Foto: O.A.